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Tipps zur Insulininjektion



Die folgenden Tipps entsprechen den Empfehlungen des Verbandes der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD). Quelle: VDBD-Leitfaden „Die Injektion bei Diabetes mellitus“. Mai 2011

Schulung ist wichtig

Wenn Sie Insulin spritzen, sollten Sie entsprechend geschult sein. Die richtigen Ansprechpartner sind Diabetesberater/innen. Sie vermitteln das Wissen zum richtigen Umgang mit dem Insulinpen, zur Auswahl und Pflege der Injektionsstellen und zur Wahl der richtigen Länge der Pen-Nadel.

Tipps zu Spritzstellen

Geeignete Injektionsstellen sind Bauch, Beine und Gesäß. Am Bauch wirkt das Insulin schneller, am Oberschenkel und Gesäß langsamer. Die Empfehlung, welches Insulin an welche Stelle gespritzt wird, erhalten Sie von Ihrem Diabetesteam.

Bitte spritzen Sie nicht durch die Kleidung, das beschädigt die empfindliche Spitze der Nadel.

Insulin sollte nicht in Narben, Haarwurzeln, Muttermale, Blutergüsse oder andere Hautauffälligkeiten gespritzt werden. Dazu gehören auch Verhärtungen (Knubbel, Verdickungen) unter der Haut.

Die Spritzstellen müssen regelmäßig gewechselt werden. Ebenso sollte die Pen-Nadel nach jeder Injektion gewechselt werden. Beides ist wichtig, um Hautverhärtungen bzw. Knubbel (medizinisch: Fettgewebswucherungen bzw. Lipohypertrophien) unter der Haut zu vermeiden. Sie entstehen, wenn Insulin häufig an die gleiche Stelle gespritzt und Pen-Nadeln mehrfach verwendet werden. An diesen Stellen kann das Insulin nicht wie vorgesehen wirken. Wenn Sie solche Verhärtungen in der Haut bemerken, sollten Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Diabetesberaterin sprechen.

Lassen Sie sich von Ihrem Diabetesteam einen „Rotationsplan“ empfehlen, der Ihnen zeigt, wie Sie die Spritzstellen regelmäßig wechseln können.

Länge der Pen-Nadeln

Für die Wahl der passenden Nadellänge kommt es darauf an, ob Sie eine Hautfalte beim Spritzen bilden oder nicht. Ohne Hautfalte wird eine Nadellänge von 4 mm bis 5 mm empfohlen. Mit Hautfalte eine Nadellänge von 6 mm bis 8 mm. Diese Längen können von erwachsenen Menschen – auch bei Übergewicht – verwendet werden.

Lagerung des Insulins

Insulin, das im Gebrauch ist (im Insulinpen) sollte bei Raumtemperatur aufbewahrt werden (höchstens einen Monat nach dem ersten Gebrauch und innerhalb des Verfallsdatums). Insulinvorräte gehören dagegen in den Kühlschrank – an eine Stelle, an der sie nicht einfrieren können.

Mischen des Insulins

Wenn Sie ein trübes Insulin (wie NPH- und Mischinsulin) verwenden, müssen Sie dieses vor dem Gebrauch des Insulinpens durchmischen. Dazu stellen Sie den Insulinpen langsam 20-mal auf den Kopf und wieder zurück. Bitte nicht schnell und hektisch schwenken.

Ablauf der Injektion

  1. Waschen Sie Ihre Hände. Eine Desinfektion der Spritzstelle ist nicht notwendig.
  2. Achten Sie bei der Wahl der Spritzstelle darauf, dass sie einen Abstand zur vorherigen hat. Spritzen Sie nicht in Hautveränderungen.
  3. Überprüfen Sie, ob das Insulin der Verordnung entspricht (kurz oder lang wirkendes Insulin).
  4. Wenn notwendig: Mischen Sie das Insulin langsam durch.
  5. Kontrollieren Sie, ob Ihr Pen funktioniert. Wenn Sie den Injektionsknopf an Ihrem Pen drücken, muss Insulin aus der Nadelspitze austreten. Probieren Sie dies aus, indem Sie 1 – 2 Einheiten Insulin abspritzen (Pen dabei mit der Nadel nach oben halten)
  6. Stellen Sie die Dosis ein.
  7. Bilden Sie eine Hautfalte, wenn nötig.
  8.  Stechen Sie die Nadel zügig in die Haut.
  9. Geben Sie das Insulin langsam und gleichmäßig ab – durch Drücken des entsprechenden Knopfes an Ihrem Pen (beachten Sie dazu die Gebrauchsanweisung Ihres Insulinpens).
  10. Wenn Sie das Insulin vollständig abgegeben haben: Lassen Sie die Nadel weitere 10 Sekunden in der Haut, bevor Sie diese herausziehen. So vermeiden Sie, dass Insulin zurückläuft.
  11. Ziehen Sie die Nadel aus der Haut.
  12. Entsorgen Sie die Nadel sicher.